Alles nur nicht konform

Dienstag, 7. Juli 2009

Islam vs Westen, eine ideologische Auseinandersetzung

Die islamische Herausforderung
Gedanken zum Umgang mit der mahomedanischen Welt:
Essay:
47. Sure 36: Seid daher nicht mild gegen eure Feinde und ladet sie nicht zum Frieden ein: Ihr sollt die Mächtigen sein; denn Allah ist mit euch, und er entzieht euch nicht den Lohn eures Tuns (eurer Taten im Krieg)

Einleitung:
Lange Zeit habe ich mich mit der Herausforderung die der politische Islam bedeutet, auseinandergesetzt. Ich bedanke mich für die Möglichkeit, meine Betrachtungen und Ideen wiedergeben zu können.
Warum der Islam? Hauptsächlich, weil es, meiner Meinung nach, die letzte angewandte totalitäre Ideologie der Welt ist.
„Ein Muslim ist jemand, der für die Gründung einer Gesellschaftsordnung arbeitet, in welcher die Rechtleitung Allahs verwirklicht wird. Der Islam versorgt alle Menschen mit deutlichen Richtlinien für alle Lebenslagen. Die Anleitungen, die er gibt, sind umfassend und enthalten die sozialen, wirtschaftlichen, politischen, moralischen und geistigen Aspekte des Lebens. Der geistig-religiöse und der weltliche Teil sind keine getrennten Bereiche für den Menschen. Sie sind vielmehr in seiner Natur als Mensch vereint. Der Islam stellt somit die Lösung für alle Probleme des menschlichen Lebens dar. Er ist der Weg für ein besseres und vollkommenes Leben“.“ Faltblatt „Der Islam“, Islamisches Zentrum München u. HDI Lützelbach

Eine Ideologie die es geschafft hat 1300 Jahre gültig zu bleiben, welche sich gerade heute, als wir glaubten, durch die Aufklärung und das Ende des Kommunismus, endlich in ein neues Zeitalter der Vernunft und des Humanismus eintreten zu können, sich mit erneuerter Kraft meldet und droht, das in den letzten 500 Jahre erreichte, zu zerschmettern.
Ich finde es wichtig, einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Islams zu liefern, bevor ich mich mit der aktuellen Problemstellung auseinandersetze.


Historische Übersicht:
33. Sure, 27: Und Allah gab euch zum Erbe ihr Land, ihre Wohnstätten und ihren Besitz, und auch ein Land das ihr (vorher) nicht betreten hattet.


570 nc: Geburt Mohammeds.
4 September 622 nc: Übernahme der Macht in Medina.(Jahr 1 in der Islamischen Zeitrechnung)
624 nc: Krieg gegen Mekka. Plünderung der Koreisch Karevane. (Sure 8: „wisset wenn ihr Beute macht, so gehört ein Fünftel davon Allah und den Gesandten Allahs sowie dessen Verwandten und den Waisen und den Armen...)
630 nc: Übernahme von Mekka. Krieg gegen Taif (arabische Stadt). Schlacht von Wadi Hunnain (Mohammed festigt seine Macht). Erster Angriff auf Byzantinische Verbände.
632 nc: Tod Mohammeds. Auseinandersetzung um die Nachfolge des Propheten. Spaltung des Islams zwischen Schiiten und Sunniten, um das Recht den Kalifen zu stellen. Die Schiiten sind Dynastisch (nur die Familie des Propheten also Blutsverwandte dürfen regieren) ,die Sunniten für die freie Wahl des Nachfolgers.
Abu Bakr wird zum Nachfolger ernannt.
Angriffe Richtung Irak Syrien und Ägypten.
641 nc: Eroberung Ägyptens und des Iraks sowie weite teile Syriens.
644 nc: Bürgerkrieg nach der Ermordung des Kalifen Othmann, die Shiat
Ali (Partei Alis) übernimmt kurzzeitig die Macht
661 nc: wird Ali ermordet. Hassan sein Sohn führt Krieg um Syrien, Arabien und Ägypten (unter einen Gegenkalifen) um sie wieder unter seine Kontrolle zu bringen.
6 Monate nach der Ermordung seines Vaters wird Hassan vergiftet.
Sein Bruder Hussein übernimmt die Führung der Shiat Ali.
Mu awija wird Kalif. Ruhe im Reich. Expandiert den Islam in den nächsten 20 Jahre vom Indus bis Nordafrika.
9 Oktober 680 Hussein wird bei Kerbela, (wichtigstes schiitisches Heiligtum - im heutigen Irak) von Truppen des Kalifen Jazid, erschlagen.
685 nc Abdel Malik (fünfter Kalif der Reihe der Omaijaden) kämpft den Aufstand der Schiiten im Irak nieder
.Um die Erinnerung und die Machtbasis der Familie des Propheten zu schmälern wird Jerusalem als heilige Stadt aufgewertet (in Mekka regierte ein schiitischer Gegen-Kalif).
711 nc Die Muslimen landen in Spanien und erobern das Land.
717 nc Erste Belagerung von Konstantinopel
Ab 720 nc Angriffe und Plünderungen in Süd-Frankreich.
732 erobern die Muslime Bordeaux und zerstören es. In Oktober desselben Jahres erreichen die Islamischen Verbände die Gegend von Poitiers und werden von Karl Martell geschlagen. Sie müssen Südfrankreich räumen.
778 erster Gegenangriff der Christen in Europa Richtung Spanien (Karl der Große) . Endet in einer militärischen Katastrophe (Roland Saga).
Quelle der Zeittabelle: „Allahs neues Weltreich“, Gerhard Konzelmann, Ullstein Verlag, Frankfurt 1991.

Die Expansion des Islams fand grundsätzlich auf einer militärischen Basis statt. Erst die Kreuzzüge und die spanische „Reconquista“ (Rückeroberung) brachten eine gewisse Erleichterung des militärischen Drucks auf Westeuropa. Zeitgleich jedoch mit der Rückeroberung Spaniens, fiel Konstantinopel, so das sich der Druck auf die Balkanflanke erhöhte.
Nach den Niederlagen von Lepanto und Wien und später nach der Katastrophe gegen Prinz Eugen, konnte die islamische Offensive zum Stehen gebracht und später der Prozess der Zurückdrängung eingeleitet werden. Dies führte nach dem ersten Weltkrieg zu einer zeitweiligen Kontrolle fast aller muslimischen Staaten durch die europäischen Kolonialmächte .

Diese geschichtliche Einleitung soll dabei helfen gewisse Irrtümer zu beseitigen die in der modernen Darstellung des zeitgenössisch erlebten Konflikts unterliegen.
1.- Dieser Konflikt ist nicht ein Krieg moderner Prägung (zumindest aus Sicht der islamischen Seite).
2.- Die jetzige Auseinandersetzung ist die Fortführung eines 1300 jährigen Krieges.
3.- Dieser Krieg ist ein ideologisch fundierter Konflikt ( Theokratie versus christlich liberal demokratisches System).
4.- Die Weigerung der führenden Eliten, sich mit diesen Tatsachen auseinanderzusetzen, schwächt das Abwehrpotential des Abendlandes und schädigt langfristig die Glaubwürdigkeit des demokratischen Systems.
5.- Dieser Krieg kann vom Westen aufgrund seiner demografischen Struktur und Werte-Skala nicht militärisch gewonnen werden.

1.- Moderne Prägung:

47. Sure 5 des Korans: Wenn ihr im Kriege mit den Ungläubigen zusammentrefft, dann schlagt ihnen die Köpfe ab, - Die für Allahs Religion kämpfen, deren Werke werden nicht verloren sein.

Einer der beiden Akteure und zwar der in der Offensive, hat ein prämodernes Verständnis, das seinen Taten und Strategien zugrunde liegt.
Der Islam als Religion und politische Theorie, hat keinen Wandel erfahren seit den Tagen des Propheten.
Die Weltanschauung die den politisch agierenden Muslim leitet, ist somit mit einem vollkommen anderen Verständnis von Sieg oder Niederlage behaftet.
Zum Beispiel ein Vergleich: Westliche Soldaten gehen in die Schlacht und versuchen den Feind zu schlagen um den Sieg zu erringen. Die Niederlage im Fall einer absoluten Ungleichmäßigkeit der Kräfte wird akzeptiert und dem Blutvergießen wird ein Ende bereitet.
Sinn und Zweck des Kampfes sind das Erreichen von rationell messbaren Vorteilen auf dem Schlachtfeld und im Kriege. Ist das nicht mehr möglich, so gibt eine der Seiten auf. (deutsche Kapitulation im zweiten Weltkrieg).
Die religiöse Kriegsführung im Vergleich, kennt keine Niederlage.
Der Tot auf dem Schlachtfeld ist ein, wenn nicht erwünschtes so doch willkommenes Ergebnis der Kampfhandlungen.
Das Märtyrertum, die Opferung des eigenen Lebens in der Djihaad, garantieren im nächsten Leben die maximalen Freuden. Gegen einen solcherart motivierten und überzeugten Feind zu kämpfen ist zwecklos, es sei denn, man verfolgt einfach seine physische Vernichtung. Die Wirtschaftlichkeit einer Unternehmung spielt in ihrer Kriegsplanung eine Rolle, grundsätzlich weil sie für uns eine Rolle spielt.
Das heißt, sie berechnen den psychologischen, taktischen und strategischen Schaden mit unseren Augen. Die Mittel, sowie die Opferbereitschaft um diese Aktionen durchzuführen, analysieren sie jedoch aus ihrem Glauben-gebundenen Blickwinkel.
Somit verlieren Konzepte wie technologische Überlegenheit, taktische und strategische Vorteile, hinsichtlich des Endergebnisses der Konfrontation an Bedeutung.

2.- Fortführung eines 1300 Jahre alten Krieges.

48. Sure, 17: Ihr sollt das Volk bekämpfen, oder es bekenne sich zum Islam.

60. Sure, 10: Wohl aber verbietet euch Allah, Freundschaft zu Pflegen mit jenen, die der Religion wegen mit euch gekämpft und euch aus euren Wohnungen vertrieben, und zu eurer Vertreibung Beistand geleistet haben; wer für diese Freundschaft hegt, der ist ein Frevler.

Die Überzeugung dass, der derzeitige Konflikt im nahen Osten und der mit ihm verbundene Terrorismus, das Ergebnis einer erst vor 60 Jahre entstandenen Problematik sind, (siehe Gründung des Staates Israel) verkennt die historischen Tatsachen. Seit 1300 Jahren kämpften zuerst das oströmische Reich und Persien und später das russische,wallachische,serbische,spanische,venezianische,portuguisische,ethiopische, indische, georgische, armenische, polnische, französische, italienische, kroatische, ungarische und nicht zuletzt das deutsche Reich um ihre Existenz.
Wobei erwähnt werden muss, dass viele dieser Länder langfristig unterlagen und einer sehr harten Assimilations-Politik widerstehen mussten oder überhaupt von der Landkarte verschwunden sind.
Der Islam expandierte grundsätzlich auf militärischer Basis und sein Prophet und Religionsstifter war militärischer, politischer und Religionsführer in Personalunion. Nachvollziehbar ist somit, dass jene, die sich zu seiner Religion und Weltanschauung bekennen, ihn als Vorbild haben und versuchen, an die erfolgreichen ersten Zeiten der Expansion anzuknüpfen.
Fundamentalismus ist ja auch dem Begriff nach, die Rückkehr zu den Wurzeln.
Der letzte allgemeine Djihaad wurde im Jahr 1914 vom Türkischen Sultan ausgerufen (der, wohlgemerkt, als Beschützer Mekkas und oberster Imam galt).
Unvergessen bleibt die im Zuge dieses Krieges betriebene religiöse Säuberung der Armenier, wobei die Türkei islamischer Prägung Vorreiter für die späteren Massenmorde in Hitler-Deutschland und in der Sowjetunion war. (beide totalitärer Prägung wie der Islam)
Die Niederlage im ersten Weltkrieg und das Auftauchen Nationalistischer Ideen westlicher Prägung, waren die Folge der totalen militärischen Niederlage des Islamischen Staates.
Der Islam schien seine Bindekraft verloren zu haben.
Die westlichen Staaten demonstrierten tagtäglich die ungeheure Überlegenheit ihrer Systeme im Vergleich zu den verkrusteten islamischen Strukturen.
Auch der Sozialismus (siehe Marxismus), hatte eine ungeheure Anziehungskraft und durchdrang die neuen Nationalistischen und Panarabistischen Bewegungen (siehe Nasserismus, Baath-Partei, PLO).
Der zweite Weltkrieg jedoch und die Erschöpfung der Ressourcen der Europäischen Staaten auf materieller und moralischer Ebene, waren ein Tiefschlag für die sich neu formierenden Islamischen Gesellschaften.
Die darauf folgenden Niederlagen gegen Israel, das als Nachfolger der Kreuzritterstaaten wahrgenommen wird, der kalte Krieg, der die politischen Strukturen im nahen Osten erstarren lies, und die Zweckallianz des Westens mit den Islamisten, um die Sowjetunion zu bekämpfen, ließen einen trügerischen Eindruck über die angenommene Friedfertigkeit islamischer Gesellschaften aufkommen.
Nach Ende des kalten Krieges ist jedoch die intellektuelle Lufthoheit des Westens untergegangen.
Die Nationalistischen und Sozialistischen Regierungen im nahen Osten waren nicht in der Lage, ihre Gesellschaften in die Moderne zu katapultieren und da, wo es versucht wurde (siehe Rehza Pahlewis Versuch in Persien), endete das Experiment mit einem Sturz der Regierenden.
Um ehrlich zu sein, keine einzige Regierung im nahen Osten mit Ausnahme ironischerweise des Irans, wäre in der Lage sich an der Macht zu halten nach demokratischen Wahlen (weil die Fundis bereits an der Macht sitzen).
Überall würden sich die Fundamentalisten durchsetzen (siehe Irak, Algerien, Kuwait, Ägypten trotz Wahlintervention).
Das Konzept der, nach den kalten Krieg siegreichen Liberalen Demokratie, ist dem Islam so fremd, dass sie vom „islamic way of life“ nur als Bedrohung wahrgenommen werden kann
Da die islamischen Staaten militärisch gesehen keine Möglichkeit haben, einen groß angelegten Konventionalkrieg zu gewinnen (Israel hat die A-Bombe), ist es nahe liegend das die Auseinandersetzung mit anderen Mitteln verfolgt wird, die mehr Erfolg versprechen.
Der Terrorismus ist somit eine Erscheinung, die sich eher durch die militärische Ohnmacht der muslimischen Staaten erklären lässt (und der Übermacht des Westens) und nicht ein ideologisch bedingtes Erscheinungsbild. Der Terrorismus ist eben nur eine Form der Kriegsführung, die erst durch migratorische Verschiebungen in der Lage ist, auch das Herz des Westens zu Treffen.
Zu glauben das Verhandlungen und Zugeständnisse einen langfristigen Frieden herbeiführen werden, ist jedoch innen wie außenpolitisch naiv, denn kein Zugeständnis kann den Anspruch auf Weltherrschaft ausgleichen, außer wir hissen die weiße Fahne.







3.- Der Ideologische Krieg:
„Wählen gehen heißt für den Einzelnen: Ich akzeptiere die Volksherrschaft mit ihren Regeln und Gesetzen, und somit bedeutet sie die Ablehnung des Korans bzw. der Shari’a. Derjenige der wählen geht, begeht das größte Verbrechen, denn er leugnet die Herrschaft Allahs ab und bekennt sich zur Demokratie....“ Al-Islam Nr3, 1994, S.24

Zu erst dürften wir uns im klaren werden ,das der Koran geschaffen wurde, zur Errichtung eines Theokratischen Staates. Es ist daher grundsätzlich als eine Art Verfassung zu verstehen die, Gesellschaft, Glaube und Politik der islamischen Staaten nicht nur maßgeblich sondern in ihrer Totalität gestaltet hat.
Der Koran und dadurch der Islam sind aber im unterschied zur Bibel, keine zusammenhängende Zusammenfassung von religiösen Geschichten, sondern ein Gesetzesbuch das angeblich vom Erzengel Gabriel selbst diktiert wurde, als dessen Sekretär Mohammed fungierte. Der Erzengel Gabriel hätte Gottes Wort direkt an Mohammed weitergeleitet (siehe sure 2 des Korans).
Aus diesen Glaubensansatz ziehe ich drei Schlüsse:
a) Der Islam ist nicht Kompatibel mit einer Demokratie.
b) Der Islam mit seinen Anspruch auf Weltherrschaft und seinen Eingreifen in der Regulierung eines jeden Bereiches der Gesellschaft, ist eine Totalitäre Regierungsform.
c) Die Legitimität einer Islamischen Regierung stützt sich nicht auf den wohlwollen des Volkes sondern auf ein gottgefälliges Handeln. (eines der Gründe für die mangelnde Unterstützung für das Haus Saud ist das Verhalten seiner Mitglieder die sich nicht an den Verboten des Korans halten).

Warum ist der Islam nicht Demokratie-Kompatibel?
Unter anderen weil die Trennung zwischen Staat und Religion seinen Wesen widerspricht.
Auch die Fähigkeit einer Demokratie, ihre Gesetzgebung den gesellschaftlichen Wandel anzupassen, ist den islamischen Ländern fremd. Keine Gesetzgebung kann sich gegen Gottes Wort behaupten und ein jedes Gesetz der im Widerspruch mit
den Islam erlassen wird, wird als illegitim empfunden.

Es trifft sich das gerade unsere Gesellschaftsform und politisches System sich absolut von diesen Vorstellungen Unterscheidet.
Die Souveränität geht vom Volke aus, die Gesetze sind flexibel und die Herrschaft wird als legitim empfunden wenn sie eine Demokratische Genese oder Bestätigung hat.
Ganz zu schweigen davon das die meisten europäischen Länder sich heutzutage kaum christlich nennen können.
Es gibt zur Zeit zwar gemeinsame Interessen mit den Regierenden in den islamischen Ländern aber die politischen Gemeinsamkeiten zwischen den Bevölkerungen von sagen wir Pakistan und der Schweiz sind äußerst gering um nicht zu sagen unbedeutend.
Eine Langfristige Kooperation und Integration ist unter diesen Voraussetzungen kaum zu bewerkstelligen.
In Zeiten der Globalisierung jedoch sehen sich beide Kulturkreise und politische Systeme immer öfter in einen Interessenkonflikt. Einerseits die ewigen angelsächsischen Weltverbesserern und andererseits diejenigen die meinen die westliche Kultur würde die islamischen Werte unterminieren, und die sich einen weltumspannenden islamischen Kalifat wünschen.
Die Entscheidung wird meiner Meinung nach in diesen Bereich fallen.

4.- Die Verweigerungspolitik:


Die Verantwortlichen dürften schon seit langer zeit erkannt haben das ein neuer Kampf um die ideologische Lufthoheit ausgebrochen ist. Aber gerade in den Westlichen Ländern, wo die Bevölkerung in einen Demokratischen System abhängig ist von genauer Information, wird die Semantik benutzt um die wahre Reichweite der Bedrohung zu vertuschen.
Dies unter anderen weil in den meisten westlichen Ländern mittlerweile bedeutende islamische Minderheiten leben, die über einen beträchtlichen grad an Organisation verfügen und durchaus in der Lage sind, den Regierungen innenpolitische Sicherheitsprobleme zu bescheren.
Die Bezeichnung Terrorismus wird in diesen Kontext ständig missbraucht, von Medien und Presse.
Mann versucht dadurch, einen angeblichen Unterschied zu unterstreichen, zwischen gewaltbereiten Muslimen und ihre zugrunde liegende Ideologie (der Islam).
Auch das Wort Islamisten wird in diesen Kontext benutzt, als gäbe es tatsächlich einen Grundlegenden Unterschied in der Deutung des Islam zwischen Gewaltbereiten und nicht gewaltbereiten Muslimen.
Bis jetzt hat sich noch nie ein muslimischer Geistlicher, egal wie moderat, dazu durchgerungen die militärische Expansion des Islams zu bedauern. Sie machen höchstens das Zugeständnis das diese Form der Verbreitung der Religion nicht zeitgemäß wäre, doch was nicht zeitgemäß ist kann zeitgemäß werden (siehe Sudan und Nigeria)
Erst wo das Wort Fundamentalist benutzt wird trifft man auf eine genaue Beschreibung jener, die sich der Terroristischen Waffe bedienen. Fundamentalist, also jene die sich auf den Ursprung, den Anfang, die reine Lehre besinnen.
Die Unfähigkeit unserer Politiker mit der Wahrheit herauszurücken, verhindert das Erfolg versprechende innenpolitische Maßnahmen getroffen werden, um die Gefahr zu begegnen, die aus der ideologischen Auseinandersetzung zwischen Islam und Abendland entstanden ist.
Die Tatsache das immer mehr Europäer sich den Islam anschließen, lässt übles erahnen für die nähere Zukunft. War bis jetzt die Schicht aus der die Gefahr ausging auf eine bestimmte ethnisch definierbaren Gruppe zu begrenzen, so müssen wir davon ausgehen das in nächster Zeit immer öfter Konvertiten in Erscheinung treten werden, die in der Lage sind, sich komplett unerkannt zu bewegen und zu agieren und gegen die nach jetzigen Rechtsstand die Möglichkeit der Ausweisung nicht greift.
Die Bereitschaft der europäischen Regierungen im allgemeinen die Bürgerrechte zu beschneiden, im Kampf gegen das so genannte Terrorismus, könnte langfristig in einer Gefährdung des demokratischen Freiheitssystems münden (echelon programm, Rasterfahndung, Bankgeheimnis, Folter).
Dies täte die Grundlagen der westlichen politischen Systeme dramatisch verändern.
Der darauf folgende Vertrauensverlust in den staatlichen Institutionen wäre schwer Widergutzumachen und die Auswirkungen im Ideologischen Kampf gegen den Islam wären katastrophal ( Verlust der Überzeugung der eigenen moralischen Überlegenheit).
Fazit: Desto eher sich die Westliche Welt bewusst wird das sie einen ideologischen Kampf führt, und dadurch die eigene Bevölkerung mobilisiert um den Gegner politisch Paroli zu bieten, desto leichter dürfte es langfristig sein, die eigene Regierungsform und Wertvorstellung zu bewahren, und wer weis, vielleicht den Kampf letzterndes zu gewinnen.

5.- Dieser Krieg kann vom Westen, aufgrund seiner demografischen Struktur und Werte-Skala, nicht militärisch gewonnen werden.

4 Sure, 20: „Diejenigen, die glauben und auswandern und mit ihren Gut und ihren Blut für Allahs Sache kämpfen, nehmen den höchsten Rang bei Allah ein, und sie sind es, die gewinnen werden“.

Die Tatsache das zusammen mit den Indern die Muslimische Welt die einzige Bevölkerungsgruppe stellt die zweistellige Bevölkerungswachstums-Raten aufweist, ist allgemein bekannt.
Die 1.2 Milliarden Muslime bilden heutzutage durch einer besonders jungen Bevölkerungsstruktur und einer militanten Ideologie, ein gewaltiges potential, was durch konventionelle Mittel kaum abgehalten werden kann, sich in die Diaspora zu begeben (Migranten-Flut aus den Maghreb), oder sich gewalttätigen Abenteuern anzuschließen.
Dieses unbegrenzte menschliche Reservoir, der sich dazu ständig vermehrt, ist eine Größe mit der sich keine Armee der Welt auf Dauer erfolgreich schlagen kann.
Die Erfahrungen in Palästina und im Irak zeigen das Hochtechnisierte Armeen durchaus in der Lage sind ein Land zu überrennen, aber es bleibt ihnen verweigert das eroberte Gebiet zu behaupten und die militärische Vorteile in politischen Erfolge zu verwandeln.
Kurz gefasst: Durch unsere Form der Kriegsführung sind wir nicht in der Lage den Gegner dauerhaft unseren Willen aufzuzwingen.
Die islamischen Kämpfer haben dazu eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit bewiesen, und haben durchaus ihre taktischen Vorteile zu nutzen verstanden, so das sie zum Teil ihre Technologische Unterlegenheit wettgemacht haben.

Um einen Islamischen Land das eigene politische Willen zu oktroyieren wäre es nötig, ein Krieg zu führen der darauf zielt die Grundlagen ihres politischen willens zu zerstören, siehe ihre religiösen Grundüberzeugungen (z.B. Vernichtung der Kaaba). Diese Form des Kampfes jedoch, würde mit der gesamten Wertestruktur unserer modernen Gesellschaften kollidieren. Ich glaube nicht das man langfristig einen Feldzug dieser Art führen könnte.







Schlussfolgerungen:

Das Thema Islam muss meiner Meinung nach auf zwei Ebenen behandelt werden, die sich notwendigerweise , gegenseitig konditionieren werden: Die ideologische Ebene und die politisch praktische Ebene.
Auf der ideologischen Schiene sehen wir uns genötigt, uns immer intensiver mit der Gedankenstruktur des Islams auseinanderzusetzen.
Der frappierende Mangel an Wissen, führt notwendigerweise dazu, das Fehlentscheidungen getroffen werden und das Missverständnisse entstehen aus denen gravierende Folgen entwachsen können.
Die Diskussion und das Diskurs müssen notwendigerweise von einer jeden Form von Scheuklappen befreit werden, so das die Ideologie als solche im Mittelpunkt gestellt wird und man sich nicht verstecken kann unter den Deckmantel einer diskriminierten Minderheit.
Ein Dialog kann erst da entstehen, wo die kommunizierenden zumindest eine Ahnung haben von dem was der andere sagt, so das die Kommunikation nicht zur Täuschung (Takiya) missbraucht werden kann.
Politiker und mündige Bürger müssen sich mit den Grundlagen des so genannten politischen Islams auseinandersetzen.

Auf der politisch-praktischen Ebene dürften wir den Unterschied zwischen Außenpolitik und Innenpolitik endgültig begraben.
Innenpolitische Maßnahmen zur Steigerung der innerstaatlichen Sicherheit können und werden außenpolitische Auswirkungen haben.
Die Auseinandersetzung mit Staaten die unwillig sind ihre Bürger wieder entgegenzunehmen, oder die Reaktionen im Ausland auf als offensiv empfundenen Äußerungen (siehe Karikaturenstreit) dürften die Grenzen zwischen das innenpolitische Leben eines Staates und seiner Außenpolitik fließend werden lassen.
Meiner Meinung nach, könnte es ratsam sein, eine Politik der Abgrenzung zu betreiben.
Eine Isolationistische Außenpolitik gepaart mit einer durchgreifenden innenpolitischen Haltung könnte die Sicherheitsverhältnisse bessern, und der Innenpolitik die Möglichkeit bieten sich auf die Ideologische Frage zu konzentrieren.
In diesen Sinne, eine Politik wie sie gegenüber der Sowjetunion und ihren Satelliten betrieben wurde.
Die Tatsache das eine Abgrenzungs- Politik höchstwahrscheinlich zu einer Machtübernahme des religiösen politischen Spektrums in den meisten Arabischen und muslimischen Länder führen könnte, wäre sogar eine positive Nebenerscheinung .
Keine Ideologie kann auf der Ebene der Ideen alleine besiegt werden. Erst wenn die Theorie mit der Wirklichkeit in Konflikt gerät, wird es möglich, diese zu widerlegen. Das einzige muslimische Land wo eine freiheitliche, westlich orientierte und anti-klerikale Bewegung entstanden ist, war der Iran.
Die wirtschaftliche Misere im Land der Mullahs, die Drogenabhängigkeit, die Knebelung Andersdenkender, hat tatsächlich zu einer stetig wachsenden Welle des Unbehagens geführt.
Hätte George W. Bush nicht den Fehler begangen den Iran in die Achse des Bösen zu stellen, was zu einer Solidaritätsbewegung gegenüber der Regierung führte, so wäre die Iranische Gesellschaft wesentlich kritischer mit der eigenen Führung umgegangen...
In einer Welt in der sich solche Regierungen etabliert hätten wäre es allerdings notwendig einen jeden Migrationsfluss aus den betroffenen Gebieten zu unterbinden. Nur so wäre es möglich den Sozialen Druck insofern zu fördern bis das System kippt.
Durchaus vorstellbar ist es aber den Westen freundlich gesinnte Gruppen zu unterstützen in ihren Versuch ihre Gesellschaften zu modernisieren.
Auch der Schutz der Missionsarbeit christlicher Kirchen und feministischer Gruppierungen sollte einer besonderen Bedeutung beigemessen werden.
Mir ist bewusst das dieses Konzept Risiken birgt die erst mal detailliert analysiert gehören, aber der Status Quo wie bis jetzt wird ohnehin nicht lange aufrechterhalten werden können.